Samstag, 26. September 2015

Rezension: Ich fürchte mich nicht








Titel: Ich fürchte mich nicht
Originaltitel: Shatter me
Autor: Tahereh Mafi
Seiten: 316
Verlag: Goldmann
Preis: 9,99 Euro (Taschenbuch)
Kaufen könnt ihr es unter anderem hier.

Das Buch ist der erste Band einer Trilogie.



Erster Satz:
Ich bin seit 264 Tagen eingesperrt.

Stuck in my head:
"Ich denke immer wieder über Regentropfen nach.
Sie fallen vom Himmel, stolpern über ihre Füße, brechen sich die Beine, vergessen ihre Fallschirme, wenn sie heruntertaumeln, einem ungewissen Ende entgegen. Als entleere jemand seine Taschen über der Erde. Dem es egal ist, dass die Regentropfen zerplatzen, wenn sie auftreffen, dass sie zerspringen, wenn sie den Boden erreichen, dass die Menschen die Tage verwünschen, an denen die Tropfen so dreist sind, an ihre Tür zu klopfen.
Ich bin ein Regentropfen. Meine Eltern haben mich aus ihren Taschen geleert und auf einer Betonplatte verdampfen lassen."  (S. 13)

Inhalt:
Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht ...

Zum Buch:
Nachdem ich von überall nur Lob an diese Reihe vernehmen konnte, musste ich diese Reihe natürlich auch lesen und wurde echt nicht enttäuscht.
Eigentlich bin ich kein großer Fan von Dystopien und war deshalb anfangs auch sehr skeptisch was den Hype um diese Reihe angeht, doch diese Reihe hat mich nicht nur vom Hocker gerissen, nein, vom höchsten Gipfel des höchsten Berges.

Das Cover ist wunderschön, mitsamt des blauen Kleides, das sich unten wie Tinte auf dem Boden verteilt und dem Mädchen, das sein Gesicht gen Himmel streckt.

Warum mich Dystopien nie wirklich begeistern können ist einfach zu erklären. Seitdem mir die Panem Trilogie unfassbar gut gefallen hatte, wollte ich mehr aus diesem Genre lesen, doch wurde immer wieder aufs Neue enttäuscht, da jedes Buch sich vom Aufbau her und der Thematik fast 1 zu 1 gleicht. Umso schöner und erfrischender ist es mal etwas anderes zu lesen.

Allein schon die Protagonistin Juliette ist außergewöhnlich. Seid ihrer Kindheit weiß sie, dass sie anders ist, dass sie gefährlich ist und wird von allen gemieden. Sogar von ihren Eltern, die sie nicht lieben konnten. Juliette hat nämlich die Fähigkeit Menschen durch ihre Berührung umzubringen. Nach einem traumatischen Ereignis in jungem Alter, fängt das ohnehin schon in sich gekehrte und verängstigte Mädchen an sich zu hassen, verliert ihr Selbstwertgefühl und wird weggesperrt, fühlt sich wie ein Monster. Ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt.

Erst nachdem sie Adam kennen lernt und aus der Zelle entlassen wird, fängt sie an aufzutauen und das macht sie sympathischer. Adam, der in diesem Teil eine wichtige Rolle spielt und Juliette ungemein geholfen hat, konnte mich irgendwie überhaupt nicht überzeugen und ich fand ihn ehrlich gesagt ziemlich unsympathisch und zu weich. Warner hat mir allerdings von Anfang an gefallen, da ich in Büchern seltsamerweise so gut wie immer die "Bösen" und Arroganten sympathischer als die anderen finde.

Am allerbesten hat mir Tahereh Mafis Schreibstil gefallen. Selten hatte ich beim Lesen ein so starkes Gefühl in die Geschichte einzutauchen. Ihr Schreibstil ist unkompliziert, flüssig, einmalig, verzaubernd, fesselnd und so poetisch, dass man manchmal echt meinen könnte es sei von Goethe höchst persönlich geschrieben worden. Mehr möchte ich nicht sagen, lasst euch überraschen.

Fazit:
Sehr gelungener Auftakt einer fesselnden und außergewöhnlichen Trilogie, der Lust auf mehr macht.
Ich gebe dem Buch 4,5 von 5 Sternen.

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